Die im März 1958 eingeweihte Markuskirche in Weinheim an der Bergstraße (Nordbaden) wird, gleich einer vorgesetzten Galerie, im Westen, Süden und Norden umlaufen von drei großen Glasbildwänden, Ausdruck neuer Kirchenkunst jener Zeit. Geschlagene Farbglasbrocken von etwa zwei Zentimeter Stärke aus einer Glashütte in Frankreich, in jeweils frisch auf die Ränder aufgetragene Betonmasse gefußt, dienten dem Heidelberger Künstler Klaus Amold (*1928), seinerzeit Meisterschüler von Prof. Erich Heckel in Karlsruhe, in guter Werkgemeinschaft mit dem Architekten der Kirche, Gerhard Hauss, zur Darstellung der drei Glaubensartikel. Wenn der Besucher die Kirche betreten hat, unter der Empore steht und zum Altar schaut, dann hat er in seinem Rücken die Westwand, die der Gemeinde die Schöpfungsgeschichte erzählt, symbolisch-abstrahiert, gründlich durchdacht wie alle "Fenster". Martin Lehr, Chorleiter der Evangelischen Singgemeinde an der Lukas- und Markuskirche in Weinheim, schlug Josef Michel (* 1928), Komponist, Kantor und Leiter der Gaienhofener Singwochen am Bodensee seit 1973, vor, die wunderschönen Farben und Symbole in eine weitere Form, die Musik, zu fassen. Der JUBAL MusikVERLAG BERLIN freut sich, Josef Michels jüngstes Werk (am Anfang noch einmal verändert) nun unter dem Titel "Schöpfung" (Kirchenfenster 1) herausgeben zu können. Die Teilnehmer der Gaienhofener Singwochen danken ihrem Senior-Chorleiter, Josef Michel, die vielen Inspirationen und vielen kleinen und großen Werk-Formen, s e i n e Schöpfungen, und wünschen ihm gutes Gelingen, auch den übrigen Glasbildwänden "Gottes Sohn" und "Heiliger Geist" eine musikalisch adäquate Form zu geben!
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